Paletten-Palast

Neulich bekam ich eine größere Ladung Paletten geliefert. Ich liebe Paletten, denn man kann viele schöne Dinge daraus bauen: Hochbeete, Schuppen und Verschläge, Regale, ja sogar Möbel. Darum versuche ich Paletten einzusacken, wann immer sich die Gelegenheit bietet.

Diese hier waren auch besonders schön, nur einmal gebraucht und daher noch aus schönem hellen Holz und alle haben genau die gleiche Größe, was gerade bei Einweg-Paletten (im Gegensatz zu den genormten Europaletten) nicht immer gegeben ist und es somit einen Vorteil bietet, wenn man viele der gleichen Größe hat.

Das Problem war jetzt nur: Wo sollte ich die unterbringen ? Ich hab zwar theoretisch viel Platz, aber in der Praxis ist der schon ziemlich vollgestopft mit allerhand Dingen, die andere Leute vielleicht “Müll” nennen würden, ich nenne es jedoch “Material” (Nein, ich bin kein Messi, ich mach wirklich was Sinnvolles mit dem ganzen Kram, nur muss ich ihn halt bis dahin irgendwie zwischenlagern.)

Wie es der Zufall wollte, befanden sich in meinem “Material-Lager” noch 4 halbrunde Metallbögen, wie man sie auch zum Bau von Gewächshaus-Folientunneln verwendet.

Die hatte ich vor ein paar Jahren mal bekommen und es seitdem aber zeitlich noch nicht geschafft einen Tunnel daraus zu bauen, obwohl ich den Platz dafür schon vorbereitet hatte. Da nun aber meine schönen Paletten im Regen standen gab es kein halten mehr.

Und somit … say “hello” zu meinem neuen “Paletten-Palast”

Normalerweise werden Bögen für Folientunnel direkt in die Erde gesteckt, aber das hat zwei entscheidende Nachteile:

1. bei den gegebenen Bögen wäre die Gesamthöhe dadurch nicht sonderlich hoch gewesen, vielleicht 1.80 m oder so, man hätte ständig den Kopf einziehen müssen. So hab ich bequeme 2.40 m Kopfhöhe.

2. Diese Höhe wäre auch nur in der Mitte erreicht worden. Und aufgrund der halbrunden Form hat man zu den Seiten hin sehr viel Tot-Raum. Das mag ja noch bei Nutzung als Gewächshaus angehen, wenn man in die Ecken Radieschen pflanzt (und lange Arme hat zum Unkraut jäten), aber da hohe Stapel von Paletten drin zu lagern ist wirklich unmöglich – zuviel verschenkter Platz.

Mein Konzept sieht daher ganz bewusst vor, die Bögen durch einen Mauer-Kranz von Paletten deutlich höher zu legen. Damit kann ich die Ecken auch gut ausnutzen und bis an den Rand ca. 1 m hohe Stapel anlegen.

Ich hab zunächst die Ecken aufgebaut, wobei sich die Paletten ineinanderschieben und dann gut verschrauben lassen. Dazu noch zwei diagonale Verstärkungen – damit wird eine hohe Stabilität erreicht.

Die Rundbögen zu befestigen war gar nicht so einfach, aber ich hab mir da mit Lochband in Kombination mit einigen kraftschlüssig festgeklemmten Holzklötzen beholfen. Ich bin zuversichtlich das das auch stärkere Winde aushalten wird, weil ja hinterher noch die Folie drübergespannt wird und dem ganzen eine gewisse Verbund-Stabilität verleiht.

Anschliessend wurden zwischen den Ecken hochkant gestellte Paletten ergänzt. Diese habe ich von innen mit ca. 1m langen Brettern (welche natürlich auch aus Paletten stammen) in zwei Reihen oben und unten mit reichlich Schrauben verschraubt, um ein bischen Längs-Stabilität entlang der Palettenreihe zu erzielen.

Letztere wurde noch erhöht, indem ich von aussen lange 4x6cm Kanthölzer aufgeschraubt habe an welcher hinterher auch die Plane befestigt wurde.

Das hat ausserdem den Zweck, dass eine Abtropfkante für Regen entsteht, die das Wasser einige Zentimeter von den Paletten entfernt runtertropfen lässt.

Ausserdem entsteht somit auch eine nette, weil ungewöhnliche, Pilz-ähnliche Hutform der Dachhaube.

Auf dem Bild hängt die Plane noch etwas schlaff, weil ich die Vorder- und Rückfront noch nicht fertig habe und somit die Längsspannung fehlt. Zumindest hoffe ich, dass ich da noch etwas mehr Spannung reinbekomme.

Die Plane – es handelt sich dabei um “echte”, d.h., UV-beständige Gewächshausfolie – hatte ich auch noch in meinem “Materiallager”, zum Glück in genau passender Größe. Damit hab ich rund 150,- EUR für eine neue Folie gespart. Überhaupt hab ich für das ganze Konstrukt (abgesehen vom Arbeitsaufwand) kaum Materialkosten gehabt, vielleicht 40,- EUR wenns hochkommt, hauptsächlich für Schrauben.

Hier noch ein Blick auf die “Wohnlandschaft aus Paletten im Inneren.

Die hab ich aber erstmal nur grob da reingestellt, das Interieur soll aber noch ein bischen aufgehübscht werden und natürlich muss noch ein vernünftiger Eingang gemacht werden (Bilder folgen noch sobald ich das fertig hab).