Lehm-Wandheizung, Teil1

Endlich Schluss mit frieren ;)
Kürzlich habe ich die Zuleitung von unserem Wärmepufferspeicher zum neuen Hofladen gelegt, der mit einer Lehm-Wandheizung betrieben werden soll.
Anstatt die Zuleitung über die kalte Deele zu verlegen, wo sie megagut hätten isoliert werden müssen, hab ich sie stattdessen durch meinen “Hackerspace” gelegt, der ebenfalls bislang unbeheizt war. Und hab sie natürlich nicht isoliert. Denn die Rohre können auf diesem Abschnitt gerne soviel Wärme verlieren wie sie wollen, die kommt mir ja dann zugute.

Es ist auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, da plötzlich irgendwelche Rohrleitungen mitten durch den Raum gehen zu haben, aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und finde dieses “Design” sogar ein bischen spacig.

Da aber das bischen Abstrahlung aus den Hauptleitungen nicht reicht, habe ich mir noch soone Art Heizkörper an der Wand gemacht und zwar ebenfalls nach dem Prinzip der Lehm-Wandheizung.
Dazu hab ich (biegsames) Verbundrohr (16×2) an zwei Stellen schleifen- od. mäanderförmig verlegt, auf einer Spanplatte, hinter der sich noch eine dicke Isolierung befindet.

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Ich habe somit also rund 4qm Wandfläche zu Flächenheizungen umfunktioniert, was rechnerisch bei einer Vorlauftemperatur von 35°C rund 340W Heizleistung ergeben müsste. Das ist nicht wirklich viel, aber da das warme Wasser direkt vom Puffer kommt ist hier noch eine wesentlich höhere Vorlauftemperatur gegeben und somit die Heizleistung entsprechend höher.

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Und bis hierher funktioniert es schon recht gut, wie ich in den letzten Tagen bei Aussen-Temperaturen um 0°C schomal testen konnte.

Soll heissen, die Rohre strahlen an sich schon gut die Wärme ab.
Allerdings werden sie noch in einer rund 4cm dicken Lehmschicht eingeputzt, die dann als thermale Masse wirkt und somit die Wärme noch zwischenpuffert.
Danach wird die Wärme dann nur (oder hauptsächlich) noch als Infrarotstrahlung und nicht mehr (oder weniger) als Luft-Konvektion in den Raum abgegeben, was eine besonders angenehme Form der Wärmeverteilung ist.

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Wie man auf dem dritten Bild sehen kann, habe ich noch eine weitere Abzweigung in der Hauptleitung eingebaut, an der ich noch einen weiteren Heizkörper dranhängen kann. Das war sozusagen mein Plan B, meine Fallback-Lösung, falls die 4qm noch nicht ausreichend sein sollten um den Raum zu heizen – aber wie es bislang aussieht wird das wohl nicht nötig sein.

Gleichwohl könnte dieser Anschluss aber experimentellen Zwecken dienen.
Denn es gibt eine Sache, die mir schon seit geraumer Zeit im Kopf rumgeht, und durch meine bisherigen Erfahrungen beim Wandheizungsbau noch verstärkt wurde:

Man müsste, anstatt die Rohre direkt auf die Wand aufzubringen und dort mit Lehm einzuputzen, einzelne Rahmenmodule separat bauen, von etwa 2qm Flöche, die dann in beliebiger Menge im zu beheizenden Raum montiert (oder auch einfach nur aufgestellt) werden können – quasi so wie ein beliebiger anderer Heizkörper auch, nur das hier mehr Wandfläche benötigt und auch ausgefüllt wird.

Als Modul würde man einen Rahmen aus Massivholz bauen mit ca. 12cm Tiefe. Darin ist mittig eine OSB-Platte von etwa 12mm Stärke angebracht, auf der die Verbundrohre montiert werden können. Hinter der Platte ist Raum für ein min. 6cm dicke Isolierschicht und davor halt für die Rohre und den Lehm.

Ein Problem ist, das ein solches Modul wegen dem Lehm ziemlich schwer und damit schlecht transportabel sein dürfte. Lösung: Das Modul wird einfach zunächst ohne Lehm hergestellt, ist daher leicht zu transportieren, und wird dann erst vor Ort mit Lehm eingeputzt.

Vielleicht werde ich mir noch so ein Modul als Prototyp bauen und es hier noch als freistehendes Element aufstellen, welches eine etwas kleinere Abstrahlfläche hat (vielleicht bis 1.5qm) aber dafür direkt auf meinen Hauptarbeitsplatz ausgerichtet und auch nicht weit davon entfernt ist.

Naja, zuerst müssen aber jedenfalls erst mal die bereits an der Wand montierten Verbundrohre mit Lehm eingeputzt werden, das ist der nächste Schritt.

case